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Mamma MRT anstatt Mammografie – europaweite Empfehlung seit Januar 2022  

Mai 2022

Die Ärzt*innen im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen haben es von Beginn an so gehalten, dass sie Frauen und Patientinnen über die Limitationen der Mammografie informiert haben. Dies gilt für Frauen mit dichten und sehr dichten Drüsengewebe. Sie haben diese Frauen dahingehend beraten, dass der Einsatz der Mamma-MRT zum Auffinden insbesondere kleinerer Tumoren wesentlich aussagekräftiger ist. Wir wissen heute, dass über 50% aller Mammakarzinome in der Mammografie bei Frauen mit dichten Brüsten nicht gefunden werden.

EUSOBI, die europäische Gesellschaft für die Bildgebung der Brust, spricht in einer Publikation in EUR RADIOL vom Januar 2022 aktuell die ausdrückliche Empfehlung aus, Frauen mit sehr dichten Brüsten darüber zu informieren, dass die Mammografie bei ihnen nicht ausreichend ist. EUSOBI empfiehlt bei dichten Brüsten ausdrücklich den Einsatz der Mamma-MRT, bevorzugt alle 2-3 Jahre. Der Ultraschall stellt in diesem Zusammenhang lediglich eine deutlich weniger aussagekräftige Alternative dar.

EUSOBI führt auch aus, dass die Mamma-MRT bei Frauen mit sehr dichten Brüsten als sogenannte „Stand-alone“ Screening-Technik eingesetzt werden kann. Das bedeutet, dass bei einer unauffälligen Mamma-MRT keine Mammografie notwendig ist. Es setzt natürlich die Durchführung der MRT in hochauflösender und bestmöglicher Qualität voraus.