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Untersuchungen

Eine umfassende Palette moderner bildgebender Diagnosesysteme erlaubt den frühzeitigen und zuverlässigen Nachweis bösartiger Tumoren, noch bevor eine mögliche Streuung in andere Organe (Metastasierung) stattgefunden hat. Das Diagnostische Brustzentrum Göttingen verfügt über sämtliche anerkannte Methoden, die zum frühzeitigen Auffinden von Brustkrebs geeignet sind.

Im Wesentlichen stützt sich die bildgebende Diagnostik des Mammakarzinoms auf den Einsatz von Mamma-MRT, Mammasonographie und Röntgenmammographie. Dem regelmäßigen Abtasten kommt im Rahmen der Früherkennung keine Bedeutung zu. Finden sich auffällige Befunde in der bildgebenden Diagnostik, so erfolgt in aller Regel und leitliniengemäß eine Abklärung durch eine ambulante Gewebeentnahme (Biopsie).

Mamma-MRT

Die Mamma-MRT stellt das beste Verfahren für den Nachweis von Brustkrebs dar. Die MRT ist allen anderen Verfahren in der Diagnostik von nichtinvasiven Frühkarzinomen sowie insbesondere von kleinen invasiven Brustkrebsformen überlegen.
Die Studiendaten der letzten Jahre belegen, das die Rate gefundener Mamma-Karzinome im Rahmen der Früherkennung etwa doppelt so hoch ist wie beim Einsatz von Mammographie und Mammasonographie zusammen. Dies gilt in besonderem Maße für Frauen mit dichten Gewebestrukturen. Der Anteil an Brustkrebs, der in diesem Zusammenhang ausschließlich in der MRT aufzufinden ist, betrifft in erster Linie die kleinen Karzinome bis zu einer Gesamtausdehnung von 10 mm.
Dies setzt allerdings eine technisch und methodisch hochwertige Mamma-MRT voraus. Hierfür bürgen die Ärzte im Brustzentrum, die seit Jahren eines der beiden MR-Geräte ausschließlich für die Mamma-MRT einsetzen.
Seit 2022 empfiehlt auch die Europäische Fachgesellschaft für Brustdiagnostik (EUSOBI) ausdrücklich den Einsatz der Mamma MRT bei Frauen mit sehr dichten Bruststrukturen. Hier sollte eher auf die Mammographie verzichtet werden, da dieses Verfahren viele Karzinome in dieser Situation nicht aufzeigt.

Mammasonographie

Die Sonographie wird üblicherweise als primäre Untersuchungsmethode bei Frauen eingesetzt, die jünger als 40 Jahre als sind, sofern nicht ein definiertes Hoch Risiko für Brustkrebs vorliegt. Ansonsten kommt das Verfahren bei hoher Gewebedichte in Ergänzung zur Mammographie zum Einsatz, sofern keine MRT durchgeführt wird. Von hoher Bedeutung ist die Sonographie auch bei Vorliegen von Symptomen (z.B. Knoten, Verhärtung), da bei Nachweisbarkeit eines Befundes im Ultraschall zeitnah eine ultraschall-gesteuerte Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen kann.
Die Ultraschalluntersuchung der Brust erfolgt aktuell mit hochauflösenden Schallköpfen, die manuell geführt werden. Im BZG werden seit 2010 zwei hochmoderne Ultraschallsysteme Logic E9 eingesetzt. Zusätzlich zum klassischen Ultraschall (B-Bild) können farbkodierte Untersuchungen erfolgen, die Blutfluss im Gewebe anzeigen. Sie bringen in der Brust allerdings nur selten relevante Zusatzinformationen.

Digitale Mammographie

Die Mammographie war lange Zeit die Methode der Wahl zur Früherkennung von Brustkrebs. In Screening-Programmen in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts konnte gezeigt werden, dass durch die Einführung von Mammographie eine Senkung der Sterblichkeit an Mammakarzinom zu erzielen ist. Die Stärke der Mammographie liegt in dem sehr zuverlässigen Nachweis von feinsten Verkalkungen in der Brust, die auf einen bösartigen Tumor hindeuten können. Aber Vorsicht, Kalk bedeutet nicht automatisch auch Brustkrebs. Etwa 80 % der Frauen weisen harmlose Verkalkungen in der Mammographie auf.
Eine wesentliche Limitation der Aussagekraft erfährt die Mammographie bei Frauen mit dichten Brüsten. Es ist inzwischen gut bekannt, dass bei diesen Frauen gut 50% aller Mamma-Karzinome nicht in der Mammographie nachzuweisen sind. Dies betrifft fast 50% aller mammographierten Frauen. Hierdurch wird der Stellenwert der Mammographie deutlich begrenzt, zumal seit vielen Jahren mit der Mamma-MRT ein Verfahren zur Verfügung steht, dass diese Limitationen bei Frauen mit dichten Brüsten nicht aufweist.
Es werden generell vier Dichtestufen im Mammogramm unterschieden, die von Stufe 1 (fettreiche Brust, keine oder kaum Brustdrüse) bis Stufe 4 (drüsenreiche Brust, kein oder kaum Fett) reichen. Bei Frauen mit einer Gewebedichte der Stufe 3 oder 4, ggf. auch 2, sollte unbedingt ein zusätzliches Untersuchungsverfahren (Ultraschall oder MRT) eingesetzt werden, da die Mammographie im dichten Drüsengewebe Tumoren oft gar nicht zeigen kann. Im Mammographiebefund wird der individuelle Dichtetyp jeweils vermerkt.
Die Auswertung der Mammographiebilder erfolgt im Diagnostischen Brustzentrum obligat durch 2 Ärzte. Dieses Double Reading erhöht die diagnostische Zuverlässigkeit. Nach dem Double Reading wird zusätzlich eine computergestützte Bildanalyse (sog. Computer Assisted Diagnosis, CADx System), bei der PC-gestützt auffällige Befunde markiert werden, durchgeführt (Triple Reading).
Weiterentwicklungen der Mammographie betreffend die Tomosynthese und die kontrastmittelgestützte Spektralmammographie.

Tomosynthese

Die Aussagekraft der üblichen Mammographie hängt in entscheidendem Maße von der Gewebedichte der untersuchten Frau ab. So fällt die Trefferquote des Verfahrens bei Frauen mit sehr drüsenreichen Bruststrukturen auf unter 50%. Dies betrifft fast 50% aller mammographierten Frauen.
Mit der Tomosynthese kann die Limitation der herkömmlichen Mammographie ein Stück weit überwunden werden. Erreicht wird die Verbesserung der Aussagekraft der Mammographie dadurch, dass bei identischer Röntgendosis der Strahlerkopf während der Bilderzeugung über der Brust bewegt wird. Aus dem hierbei gewonnenen Datensatz lassen sich in zahlreichen Positionen dünne überlagerungsfreie Bilder konstruieren, die eine bessere Strukturerkennung bei dichten Gewebeverhältnissen erlaubt. Ein zusätzliches synthetisiertes 2D-Mammogrammbild erlaubt die übliche Sicht auf die Brust im Mammogramm. Bei inhomogen dichten Brüsten erlaubt die Tomosynthese aufgrund der Einzelschichten eine bessere Darstellung der Strukturen in der Brust. Bei sehr dichten Brüsten ist aber auch dieses Verfahren, so wie die Mammographie, limitiert. Bisherige Studien zur Tomosynthese haben gezeigt, dass die Nachweisrate von Brustkrebs durch dieses Verfahren innerhalb von Screeningprogrammen um etwa 25% gesteigert wird. Außerdem kann die Quote an auffälligen Befunden, die sich letztendlich doch als harmlos herausstellen, um 15% gesenkt werden.

Kontrastmittelgestützte Spektralmammographie

Die Aussagekraft der üblichen Mammographie hängt in entscheidendem Maße von der Gewebedichte der untersuchten Frau ab. So fällt die Trefferquote des Verfahrens bei Frauen mit sehr drüsenreichen Bruststrukturen auf unter 50%. Dies betrifft fast 50% aller mammographierten Frauen.
Mit der kontrastmittelgestützten Spektral-Mammographie, die im Frühjahr 2011 deutschlandweit erstmals im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen installiert wurde, kann die Limitation der herkömmlichen Mammographie überwunden werden. Erreicht wird die deutliche Verbesserung der Aussagekraft der Mammographie dadurch, das unmittelbar vor der Untersuchung ein Kontrastmittel über eine Armvene appliziert wird, das die für Brustkrebs typische Mehrdurchblutung innerhalb der Bruststrukturen sichtbar macht. Bösartige Tumoren, die innerhalb dichter Drüsenstrukturen bisher nicht zu sehen waren, können auf diese Weise eindrucksvoll nachgewiesen werden.
Es wird bei dieser Untersuchung ein jodhaltiges Kontrastmittel über eine Armvene appliziert. Daher sind vor der Untersuchung die Nieren- und die Schilddrüsenfunktion zu prüfen.
Damit stellt die kontrastmittelgestützte Mammographie zwar keine Alternative zur Mamma-MRT dar, sie ist jedoch Bei Frauen mit dichtem Gewebe in der Brust definitiv aussagekräftiger als die einfache Röntgenmammographie ohne Kontrastmittel.

Biopsie

Patientinnen, bei denen in der Bildgebung ein auffälliger Befund nachgewiesen wird, werden leitliniengemäß nicht mehr primär operiert. Seit vielen Jahren wird ausdrücklich empfohlen, solche Befunde durch eine ambulante Gewebeentnahme abzuklären, d.h. durch eine Nadelbiopsie Gewebezylinder zu entnehmen und unter dem Mikroskop histologisch beurteilen zu lassen.
Stellt sich im Ultraschall ein auffälliger Befund dar, so erfolgt die Gewebeentnahme nach lokaler Betäubung durch eine sog. US-gesteuerte Stanzbiopsie, bei der 3-5 kleine Gewebezylinder entnommen werden. Finden sich auffällige Verkalkungen im Mammogramm, so erfolgt die Abklärung durch eine sog. stereotaktische, d.h. Mammographie-gesteuerte Vakuumbiopsie, bei der durchschnittlich 12 Zylinder entnommen werden. Die Entnahme von repräsentativem kalkhaltigem Gewebe kann alternativ auch Tomosynthese-gesteuert erfolgen. Stellt sich eine Auffälligkeit ausschließlich in der MRT dar, so wird das Gewebe MR-gesteuert in Form einer Vakuumbiopsie gewonnen (ca. 12 Zylinder). Im Brustzentrum Göttingen stehen alle drei Verfahren zur Verfügung.
Die ambulante Gewebeentnahme stellt typischerweise ein diagnostisches Untersuchungsverfahren dar. Ergibt sich histologisch ein bösartiger Befund, so muss die entsprechende Region in der Brust in aller Regel operativ entfernt werden.
Das histologische Ergebnis nach einer Gewebeentnahme liegt innerhalb von 24 Stunden vor, so dass in Abhängigkeit vom Ergebnis Entwarnung gegeben oder die nächsten therapeutischen Schritte eingeleitet werden können.

Osteodensitometrie

Die Osteoporose stellt eine Skeletterkrankung dar, bei der es über eine kritische Verminderung der Knochenmasse und Störung der knöchernen Mikroarchitektur zu einer verminderten Bruchfestigkeit des Knochens kommt. Sie begegnet im Alltag in erster Linie in Form von Wirbelkörpereinbrüchen oder Frakturen von Röhrenknochen (z.B. Schenkelhalsbruch).
Schätzungen gehen davon aus, dass bei Frauen etwa 50-90% aller Knochenbrüche ohne ein adäquates Unfallereignis auf eine Osteoporose zurückzuführen sind. Für Männer liegt diese Quote bei etwa 30-70%. Mit Blick auf die hiermit verbundenen Kosten hat die WHO die Osteoporose auf die Liste der 10 wichtigsten Erkrankungen gesetzt.
Bis heute gibt es in Deutschland kein standardisiertes Konzept zur Früherkennung, Diagnostik und Therapie der Osteoporose. Erste Pionierarbeiten wurden in den letzten Jahren allerdings durch die “Deutsche AG Osteoporose” geleistet, die hierzu Leitlinien erarbeitet hat. Danach stellen Knochenbrüche ohne adäquates Trauma, eine unbeabsichtigte Gewichtsabnahme um mehr als 10%, ein Größenverlust von mehr als 4 cm und ein sog. Body-Mass-Index < 20km/m² definierte Risikofaktoren dar. Unabhängig hiervon kann eine ergänzende Hormontherapie bei Patientinnen mit Brustkrebs zu einer Demineralisation von Knochen führen, so dass vor Beginn dieser Therapie eine Messung der Knochendichte sinnvoll erscheint.
Insgesamt ergibt es zwei anerkannte Verfahren zur Knochendichtemessung. Dies sind Q-CT, das im Brustzentrum angeboten wird, sowie DEXA, das häufig von Orthopäden durchgeführt wird.

Maximaldiagnostik

Die Vorteile unterschiedlicher Diagnoseverfahren liegen in der ergänzenden Darstellung des Brustgewebes. Zielsetzung hierbei ist es, möglichst transparent durch das Brustdrüsengewebe hindurch zu schauen und mögliche Tumoren in der Brust zu erkennen. Das zuverlässigste Verfahren zur frühen Diagnose von Brustkrebs ist die Mamma-MRT, da hier mit über 95% aller bösartigen Tumoren in der Brust gefunden werden. Eine maximale Diagnostik stellt die Kombination aus Mamma-MRT und Mammographie dar, da diese beiden Verfahren in Kombination alle nachweisbaren Karzinome aufspüren.

Diese Kombination aus Mamma-MRT und digitaler 1-Ebenen-Mammographie in MLO-Projektion wurde vom Team des Diagnostischen Brustzentrums Göttingen kreiert. Sie bietet größtmögliche diagnostische Zuverlässigkeit bei kleinstmöglicher Strahlenbelastung. Dieses Konzept ist unter dem Namen „Göttinger Optipack“ deutschlandweit bekannt.

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